Ton

Ist die Stereo-Wiedergabe über zwei Lautsprecher noch ziemlich übersichtlich, sieht das für den Kinoton schon anspruchsvoller aus.

Das Kino lebt davon, dass auch Hintergrundgeräusche und Umgebungsinformationen glaubhaft dargestellt werden. Erst wenn ein Hubschrauber scheinbar über die Köpfe der Zuschauer hinwegfliegt oder Regen tatsächlich von oben zu kommen scheint, wird das Kinoerlebnis realistisch. Explosionen machen erst dann richtig Spaß, wenn sie „spürbar“ werden.

Um dies zu realisieren, haben sich die Tontechniker der Filmindustrie einiges ausgedacht und den Ton auf mehr als 2 Kanäle aufgeteilt. Die allermeisten Filme werden in einem 5.1-mix vertont. D.h. es gibt 5 diskrete (also getrennte) Surround-Kanäle und einen Tiefbass-Kanal. Die 5 Kanäle teilen sich auf in 2 Frontkanäle (wie bei Stereo), einen so genannten Center-Kanal (der ist vor allem für die Stimmenwiedergabe verantwortlich) und 2 rückwärtige Kanäle für die Raumdarstellung des Filmtons.

Um den Ton immer realistischer darzustellen, wurden die Tonspuren immer weiter ausgebaut. Es gibt etliche Filme, die einen 7.1-Ton aufweisen. Leider muss man zur Wiedergabe dafür häufig auf die Englische Originaltonspur zugreifen. Der deutsche Ton liegt häufig nur in einem 5.1-„Downmix“ vor.

Aktuell versucht die Industrie, auch die Decke mit anzusprechen um z.B. Regen realistischer darstellen zu können. Dazu wird der Ton dann auf einen so genannten 7.1.4.-Mix ausgebaut, also ergänzt um 4 zusätzliche Deckenlautsprecher. Das lässt sich natürlich in einem normalen Wohnzimmer nur schwierig umsetzen. Den wahren Heimkinofreak erfreut aber diese Möglichkeit…